Internationaler_Tag_gegen_Prostitution

Internationaler Tag gegen Prostitution

Heute ist der Internationale Tag gegen Prostitution. Anlässlich dazu gab das Bündnis Nordisches Modell eine Pressemitteilung heraus.

Seit dem ersten Prostitutionsgesetz vor zwanzig Jahren hat sich die Situation für Prostituierte kaum verbessert. Zwar ist in gewisser Weise eine gesellschaftliche Mehrakzeptanz geschaffen, trotzdem werden viele Prostituierte marginalisiert oder ihre Nöte bleiben unerkannt. Viele damals gefassten Ziele wurtden nicht erreicht und auch "die Reform zum Prostituiertenschutzgesetz 2017 konnte der Gewalt und den ausbeuterischen Bedingungen in der Prostitution kein Ende setzen", so lautet das Fazit aus der Pressemitteilung des Bündnis Nordisches Modells. Die liberalen Gesetze haben "die Nachfrage nach Prostitution angekurbelt und Deutschland zu einem der attraktivsten Zielländer für Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung gemacht."

Auch unsere Erfahrungen zeigen, dass das Thema Zwang innerhalb der Prostitution weniger ernst genommen wird und vermehrt die Menschen gehör finden, die sich freiwillig prostituieren. Dass es diese gibt steht außer Frage, dennoch gibt es einen weit größeren Teil, der keine tatsächliche Alternative hat oder sogar unter Zwang und menschenunwürdigen Bedingungen in der Prostitution arbeiten muss. 2013 hat Deutschland sich mit der Ratifizierung des Übereinkommens des Europarates zur Bekämpfung des Menschenhandels dazu verpflichtet unter anderem Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung entgegenzuwirken. Wir erleben aber häufig, dass Menschenhandel nicht anerkannt wird oder ein großes Unwissen darüber herrscht, dass es ihn überhaupt in Deutschland gibt und auch Deutsche davon betroffen sind. „Gegen Prostitution zu sein, heißt sich gegen ein System der Gewalt zu richten und dabei mit den Betroffenen solidarisch zu sein, statt Prostitution weiter als Beruf [wie jeden anderen] zu verklären“ sagt Simone Kleinert vom Bündnis Nordisches Modell.

Auch wir, das Netzwerk gegen Menschenhandel, betrachten Prostitution als einen Verstoß gegen die Gleichberechtigung von Frauen und Männern und als eine Verletzung der Menschenwürde und wünschen uns einen besseren Dialog zwischen den Lagern sowie eine gemeinsame Lösungsentwicklung.

Zur vollständigen Pressemitteilung des Bündnis Nordisches Modell geht es hier.

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