Menschen werden gehandelt, um sie anschließend als Arbeitskraft auszubeuten. Sie müssen oft unter menschenunwürdigen Bedingungen arbeiten und erhalten keinen oder kaum Lohn dafür. In vielen Fällen müssen sie hohe Schulden im Zusammenhang mit ihrer Reise und Unterkunft abbezahlen. Betroffene sind zum Beispiel in der Landwirtschaft, im Baugewerbe oder in Haushalten zu finden.
Obwohl im Jahr 2016 nur 12 Ermittlungsverfahren (BKA 2016, ab S.14) wegen Menschenhandel zur Arbeitsausbeutung abgeschlossen wurden, geben die Zahlen Aufschluss über die Situation. Es sind vor allem Männer, die in Deutschland von Arbeitsausbeutung betroffen sind. Die Opfer stammen größtenteils aus Osteuropa. Am stärksten betroffen sind die Landwirtschaft und das Baugewerbe.
In Sachsen-Anhalt deckte die Polizei einen Fall von 18 rumänischen Arbeitern auf. „Sie waren unter teils unmenschlichen Bedingungen, ohne sanitäre Einrichtung untergebracht und erhielten keinen oder nicht genügend Lohn, um ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können. Sie wurden professionell angeworben und ihre Zwangslage mit List ausgenutzt.“ (BKA 2015, S.12)
Arbeitssklaven sind vorwiegend in Asien und den Ländern des Südens zu finden. Durch den globalen Handel werden ungerechte Strukturen geschaffen, von denen vor allem reiche Länder profitieren. Dazu kommt eine steigende Nachfrage nach billiger Produktion.
Landwirtschaft: Fair Trade Deutschland geht von rund 500 Millionen Kleinbauern aus, die 70 % der Weltbevölkerung ernähren. Die Landwirtschaft ist die bedeutendste Einkommens- und Beschäftigungsquelle für arme Haushalte in ländlichen Gebieten. Die Weltmarktpreise schwanken stark und sind oft so tief, dass die Produzenten nicht einmal ihre Kosten decken können. Dieser Druck führt dazu, dass viele unter ausbeuterischen Bedingungen arbeiten müssen.
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